Sonntag, 1. April 2007
L'homme du ru
Einen Kokon habe ich fest um mich gewebt, damit er den inwändigen Alterungsprozess wenn schon nicht aufhalte, so doch zumindest verschleiere.
Gib Bescheid, wenn die Herbstsonne wieder wärmend scheint.

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Freitag, 9. März 2007
Schwimmringe
Kein Wunder, dass er immer fetter wurde.
Irgendwo mussten sich die vielen Diskreditierungen und Kämpfe seines Lebens schließlich festbeißen und ihm fadenscheinigen Halt gewähren, damit er fürderhin schwiege.

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Sonntag, 14. Mai 2006
Engel Nullnull
Alle ihre Entscheidungen regelt ihr Medium, das mit dem Heilpraktikerschein sein Unwesen treibt.
In der anderen Stadt.
Sie - will raus - aus der anderen Stadt.
Wenn sie betrunken ist, wo sie - wenn überhaupt - seit bald zwei Jahrzehnten kurzzeitig lebt.
Klapsmühlt.
Vegetiert.
Ihre Träume, die geschminkten, im Kaufhaus der Vergänglichkeit, für ein paar Cent - in der anderen Stadt.
Sex - in beiden anderen Städten.
Liebe, Offenheit - zurückgelassen im Städtchen ihrer Jugend.
Schminke, die alles übertüncht.
Über den Tod.
Hinaus.
In einem anderen Leben.

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Samstag, 8. April 2006
Nicht nur
Sich Abfuhr verschaffen, ficken.
Bedingungslos.

Im Zweisein allein sein.
Rechtfertigungslos.

Gemeinsam fliegen.
Zusammen.
Zeitlos.

Sich lieben.
Uns.
Kritiklos.

Wahrnehmungslos.

- Von aussen?


(Oder auch: Losbude)

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Samstag, 15. Oktober 2005
Bäuchlings
Ficken.
Einfach nur ficken.
Hart.
Schnell.
Verzweifelt.
Mit sich selbst.

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Mittwoch, 28. September 2005
Fäustling
Gestern auf dem Weg zum Discounter traf ich meinen ehemaligen Mitbewohner. Nicht weiter schlimm, doch endete die Einkaufstour in diversen Kneipen seines und meines Misstrauens.
Nach allem überflüssigen Aufwärmungsblabla kam er, der gern für Russen arbeitet, zur Sache: Es habe einen Vorfall gegeben, neulich nachts, in ihrem Etablissement. Einer der Barkeeper habe den Notarzt verlangt. Ob es normal sei, dass frisch befriedigte Frauen direkt im Anschluss ans Vergnügen ihre Periode bekämen und dann gleich so stark und unter solchen Schmerzen? Eigentlich nicht, überlegten die anderen Barmänner und besahen sich Tatort und Opfer, bevor sie weitere Schritte zu unternehmen gedachten. Wie er das denn bewerkstelligt habe, fragten sie angewidert. Er habe es ihr mit der Faust besorgt, auf Verlangen, und zuckte mit den Achseln.
Sie setzten die Frau in ein Taxi und vergaßen sie.
Mein ehemaliger Mitbewohner wollte nun wissen, was ich darüber dächte.
"Sag ihm, er soll beim nächsten Mal seinen Siegelring ausziehen, der Idiot!"
Damit endete die Einkaufstour dann tatsächlich.
Nicht weiter schlimm, aber abrupt.
Heute musste ich wieder zum Discounter.
Tampons kaufen.

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