Mittwoch, 14. März 2007
Dann eben nicht
In die Ecke geduckt neben der dunklen Tür verharrte ein schwarzer Schat- ten und sah verflixt bekannt aus. Fast im gleichen Moment realisierte ich, dass der räudige, stinkende Hund der Concierge eine weitere eingetrock- nete Pfütze auf die anderen gesetzt hatte. Le prestige de la marque, dachte ich, und begrub die Idee, höflich zu grüßen.

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Freitag, 17. Februar 2006
Julie
Sie erzählt mir von riesigen blutigen Straußeneiern, die sie im Traum vor sich her trägt, nicht loswerden kann, weil sie wie fest montiert sind auf ihren Händen. Ob sie schwanger sei, frage ich sie, deren Augen vor lauter Antidepressiva trüben. Dazu habe sie keine Kraft, antwortet sie mir, es sei doch Winter. Schweigend gehen wir zur Apotheke, den Test kaufen.

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Festgelaufen
Es sind schlimme Zeiten in Dogville. Bald werden Leute auftauchen, denen es noch schlechter geht als uns.

"Im Warten darauf, dass mich wieder wer verrät, enttäuscht, dann, wenn er mir am nächsten ist, mache ich mir jeden Sonnenaufgang kaputt" murmelte der frierende Mann, bevor er seine löchrige Decke um sich schlug und in die Wärme der nächtlichen U-Bahn-Station abtauchte.

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Dienstag, 25. Oktober 2005
Nähe
Sie sind schon lange ein Paar.
Haben feste Fernmundtage.
Herr Trisa telefoniert nicht gern.
Frau Neva freut sich trotzdem auf jede dieser Gelegenheiten.
Frauen!
Ab und an ereignet es sich, dass sie ausserhalb der vereinbarten Sprechzeiten konferieren.
Frau Neva hofft danach immer auf ihren selbstverständlichen Termin.
Herr Trisa simst meist "Lieber nicht".
Frau Neva fühlt sich ungeliebt.
Herr Trisa ist genervt.
Männer!
Beide schweigen.
Sie haben sich so lieb.

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