Samstag, 8. April 2006
Nicht nur
Sich Abfuhr verschaffen, ficken.
Bedingungslos.

Im Zweisein allein sein.
Rechtfertigungslos.

Gemeinsam fliegen.
Zusammen.
Zeitlos.

Sich lieben.
Uns.
Kritiklos.

Wahrnehmungslos.

- Von aussen?


(Oder auch: Losbude)

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Freitag, 17. Februar 2006
Julie
Sie erzählt mir von riesigen blutigen Straußeneiern, die sie im Traum vor sich her trägt, nicht loswerden kann, weil sie wie fest montiert sind auf ihren Händen. Ob sie schwanger sei, frage ich sie, deren Augen vor lauter Antidepressiva trüben. Dazu habe sie keine Kraft, antwortet sie mir, es sei doch Winter. Schweigend gehen wir zur Apotheke, den Test kaufen.

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Festgelaufen
Es sind schlimme Zeiten in Dogville. Bald werden Leute auftauchen, denen es noch schlechter geht als uns.

"Im Warten darauf, dass mich wieder wer verrät, enttäuscht, dann, wenn er mir am nächsten ist, mache ich mir jeden Sonnenaufgang kaputt" murmelte der frierende Mann, bevor er seine löchrige Decke um sich schlug und in die Wärme der nächtlichen U-Bahn-Station abtauchte.

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'Nen Wolf schreiben
Der Wolf fragte das Blogkäppchen, warum es nie ohne Notizblock aus dem Häuschen sei.
Das Käppchen antwortete: "Damit ich Dich besser festhalten kann."

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Samstag, 10. Dezember 2005
Ferne
Früh aufstehen werde ich, im Dunkel zum Bahnhof laufen, auf den Zug warten. Und wenn er einfährt, schließlich weiter fährt, mich allein stehen lässt, werde ich so tun, als hätte ich es abgeholt. Das Glück.

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Dienstag, 25. Oktober 2005
Nähe
Sie sind schon lange ein Paar.
Haben feste Fernmundtage.
Herr Trisa telefoniert nicht gern.
Frau Neva freut sich trotzdem auf jede dieser Gelegenheiten.
Frauen!
Ab und an ereignet es sich, dass sie ausserhalb der vereinbarten Sprechzeiten konferieren.
Frau Neva hofft danach immer auf ihren selbstverständlichen Termin.
Herr Trisa simst meist "Lieber nicht".
Frau Neva fühlt sich ungeliebt.
Herr Trisa ist genervt.
Männer!
Beide schweigen.
Sie haben sich so lieb.

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Samstag, 15. Oktober 2005
Bäuchlings
Ficken.
Einfach nur ficken.
Hart.
Schnell.
Verzweifelt.
Mit sich selbst.

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Liberté

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Mittwoch, 28. September 2005
Fäustling
Gestern auf dem Weg zum Discounter traf ich meinen ehemaligen Mitbewohner. Nicht weiter schlimm, doch endete die Einkaufstour in diversen Kneipen seines und meines Misstrauens.
Nach allem überflüssigen Aufwärmungsblabla kam er, der gern für Russen arbeitet, zur Sache: Es habe einen Vorfall gegeben, neulich nachts, in ihrem Etablissement. Einer der Barkeeper habe den Notarzt verlangt. Ob es normal sei, dass frisch befriedigte Frauen direkt im Anschluss ans Vergnügen ihre Periode bekämen und dann gleich so stark und unter solchen Schmerzen? Eigentlich nicht, überlegten die anderen Barmänner und besahen sich Tatort und Opfer, bevor sie weitere Schritte zu unternehmen gedachten. Wie er das denn bewerkstelligt habe, fragten sie angewidert. Er habe es ihr mit der Faust besorgt, auf Verlangen, und zuckte mit den Achseln.
Sie setzten die Frau in ein Taxi und vergaßen sie.
Mein ehemaliger Mitbewohner wollte nun wissen, was ich darüber dächte.
"Sag ihm, er soll beim nächsten Mal seinen Siegelring ausziehen, der Idiot!"
Damit endete die Einkaufstour dann tatsächlich.
Nicht weiter schlimm, aber abrupt.
Heute musste ich wieder zum Discounter.
Tampons kaufen.

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Die Sauce zum Blog
2 Bund Petersilie
1/2 Bund Basilikum
20 Knoblauchzehen
2 Teelöffel rosenscharfes Paprika
Salz oder Brühe nach Gusto
Frischer grüner und schwarzer Pfeffer
Mindestens acht Chilischoten
2 Teelöffel Oregano
Worcestershiresauce nach Belieben
50 ml gutes Olivenöl
50 ml Walnussöl
200 ml Distelöl
Mindestens 1 Esslöffel Balsamicoessig

Die nach obigen Angaben womöglich entstandene Mixtur wird in eine Flasche gefüllt und kalt gestellt. Ihr Verwendungszweck ist vielfältig: Chimichurri passt zu gebratenem Fleisch, sämtlichen verfügbaren Kleidungsstücken - und manchmal auch ins Auge.

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